50 Jahre Post SV Hamburg – Glanzvoller Jubiläumsempfang 1975
Wie gut es dem Verein Mitte der 1970er-Jahre noch ging, zeigt vielleicht am eindrucksvollsten das Programm zum Jubiläumsempfang anlässlich des 50. Geburtstags des Post SV Hamburg.
Am 15. Mai 1975 lud der Verein in die eigene Sporthalle am Neusurenland ein. Musikalisch wurde die Feier von einem Streichquartett mit Werken von Joseph Haydn umrahmt, es gab Ansprachen, Ehrungen und einen Empfang im Clubhaus. Vertreter aus Sport, Politik und befreundeten Vereinen waren ebenso anwesend wie die Vereinsführung um den damaligen Vorsitzenden Karl Hülbert.
Nur wenige Jahre zuvor war der Umzug vom Forsthof nach Farmsen endgültig abgeschlossen worden. Mit dem neuen Vereinszentrum am Neusurenland hatte sich der Post SV eine der modernsten Anlagen im Hamburger Breitensport geschaffen:
- eine großzügige Mehrzweckhalle, die Austragungsort unzähliger Sportarten wurde,
- zwei gepflegte Rasenplätze und ein Grandplatz für den Fußball,
- ganze elf Tennisplätze – ein klares Zeichen für den Boom dieser Sportart,
- ein modernes Umkleidehaus,
- sowie ein neues, repräsentatives Vereinshaus, das nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich zum Mittelpunkt des Vereinslebens wurde.
Von der neuen Anlage am Neusurenland profitierten praktisch alle Abteilungen des Post SV. Die Kombination aus großzügiger Mehrzweckhalle, modernen Fußballplätzen und elf (!) Tennisplätzen war in den 1970er-Jahren herausragend und verschaffte dem Verein ideale Bedingungen. Die Halle wurde zunächst vor allem von den Basketballern und Handballern genutzt, später diente sie in den Wintermonaten auch der Fußballjugend als Trainingsstätte. Die Tennisabteilung wiederum erlebte mit den vielen neuen Plätzen einen deutlichen Aufschwung.
Alles zusammen machte das Vereinszentrum am Neusurenland zu einer der modernsten Sportanlagen Hamburgs – und zum sichtbaren Symbol des Selbstbewusstseins des Post SV in dieser Zeit.
Es war eine Zeit, in der der Post SV Hamburg zu den größten und leistungsfähigsten Vereinen der Stadt zählte. Mit etwa 3000 Mitgliedern und sportlichen Erfolgen in vielen Sparten war der Verein breit aufgestellt und selbstbewusst.
Dem Post SV war damals nicht im Ansatz anzumerken, dass vier Jahrzehnte später alles vorbei sein würde – mit der Insolvenz 2013 und dem Ende einer fast 90-jährigen Geschichte.
Der Programmzettel von 1975 ist daher mehr als nur ein Stück Papier: Er ist ein Zeitdokument, das vom Stolz, vom Selbstverständnis und vom Platz des Post SV im Hamburger Sportleben zeugt.